Am Karfreitag ging es nach Erbach zum Wasserseminar von Michael Renner. Für mich und Iv eine völlige Katastrophe... (natürlich nicht aus Organisationsgründen - Michael macht das super!) Aber lest selbst!
In Erbach angekommen, stellte ich zunächst einmal fest, dass ich einige der Seminarteilnehmer kannte. Und zwar einmal von unser Dummy A Prüfung letztes Jahr und zum zweiten von unserem ersten Workingtest. Wir hatten 2 Golden, 2 schwarze Labbis und meinen Quotentoller mit am Start.
1. Aufgabe:
Es ging zum Anfang einen steilen Abhang hinab und durch ein Sumpfgebiet voran auf eine kleine Grünfläche. Leider hatte Iv durch einen Baum beim Auslegen nicht die beste Sicht, daher durfte sie nochmal zugucken. Danach klappte das Voran super mit schönem geraden Lining.
2. Aufgabe:
Gleiche Aufgabe nur von weiter hinten. Zusätzlich war die Schwierigkeit, dass man zwischendurch den Hund aus dem Blickfeld verlor. Iv machte das wieder top!
3. Aufgabe:
Wieder von weiter vorn. Diesmal wurde voran geschickt, gestoppt und nach rechts geschickt und anschließend nochmal durch geschickt. Der Stopppfiff saß perfekt und auch das nach rechts einweisen klappte problemlos. Allerdings stand Iv dann vor einem Dummy, dass mit Klebeband umwickelt war. Das konnte Frauchen doch nicht meinen?! Beim zweiten Mal klappte auch dies super! Mit dem Klebebanddummy übten wir dann nochmal das Aufnehmen in der Pause.
4. Aufgabe:
Wir wechselten die Location an den obigen Fluss.
Hier sollten die Hunde in einer geraden Linie vom Land übers Wasser, übers Land und wieder übers Wasser eine Markierung holen. Fast alle Hunde taten sich beim Einstieg zunächst schwer. So auch Iv. Ich verkürzte den Abstand zum Wasser und schon war es kein Problem. Iv schlug sofort den richtigen Weg ein. Und kam auch auf gerader Line zurück. Viele Hunde nahmen den Landweg, daher blieben wir bei der Aufgabe. Auch im zweiten Versuch machte Iv das ganz klasse und sprang sogar zu meiner Verwunderung ins Wasser. Von meiner Warte her die schwierigste Aufgabe und Iv löste sie mit Bavour. Da hatte ich noch keine Ahnung was als nächstes auf mich zukommt...
Nachdem bei Aufgabe 4 einige Probleme auftauchten, beschloss Michael nochmal nur auf das erste Land zu schicken. Diesmal von einer anderen Richtung um einen anderen Einstieg zu lernen und da alle Hunde schon dort gewesen sind mit Halbblinds.
Diesmal machte Iv komplett zu. Ich verkürzte die Distanz zum Wasser bis ich ganz vorn mit ihr stand. Aber auch hier ging sie nur sehr zögerlich ins Wasser. Ich merkte: Auch auf dem Rückweg tat sie sich mit dem Einstieg ins Wasser schwer. Aber da ich nun mal auf der anderen Seite stand, war nicht zurück kommen für sie keine Option. Da ist unsere Bindung zum Glück stärker als die Verunsicherung. So dass sie auf direktem Weg zurück kam.
Nachdem es zweimal geklappt hatte, probierten wir es mit ein paar Schritten von weiter hinten zu schicken. Als das nicht klappte, erhöhten wir den Reiz durch eine Markierung. Dies klappte. Das zweite Schicken aber auf das Halbblind verweigerte Iv. Sie stoppte wieder an der Kante und traute sich nicht ins Wasser. Als Zugpferd schickte dann Michael seinen Hund voran und ich Iv gleich danach. Auch dies half nicht. Ich war am verzweifeln... Also verkürzte ich nochmal die Distanz und es klappte. Also nochmal von weiter hinten. Iv stoppte, aber durch mein motivierendes "Go" von hinten, überwand sie sich dann doch und schwamm ans andere Ufer.
Während die anderen dann von weiter hinten schicken konnten und Verleitungen mit einbauten, nahm ich wieder an einem anderen Flusseinstieg Position ein. Sehr frustrierend! Ich habe damit einfach nicht gerechnet. Iv liebt Wasser und geht auch sonst in jedes unbekannte Gewässer...
...gefühlt, die hundertste Aufgabe:
Schicken über einen anderen Flussabschnitt. Es wurden zwei Dummys ans andere Ufer geworfen. Von ganz vorne klappte es.
Gleiche Aufgabe aber ein paar Schritte weiter hinten. Iv verweigte wieder ins Wasser zu gehen und schaute verunsichert zu mir. Also hieß es dran bleiben! Nochmal eine Markierung rüber werfen und im richtigen Moment pushen. Okay, geklappt...
Nun noch das Halbblind. Go, go, go... Iv war im Wasser und wollte wegen der Strömung wieder umdrehen... "GO!!!" ... Und sie paddelte ans andere Ufer, schnappte sich das Dummy und kam zurück! Jippi!
Fix und fertig hätte ich jetzt gern aufgehört... Aber nein: Es war erst 15 Uhr... Wir hatten zwar immer genügend Pausen zwischen drin, aber durch die Sonne und den Stress, war ich schon ziemlich fertig...
Die hoffentlich letzte Aufgabe:
Markierung über ein neues Flussbett (ja das Gelände ist ziemlich geil und gibt für so einen Tag ziemlich viel her!) Erst ließ ich Iv von etwas weiter vorne starten, aber trotzdem noch ein paar Meter vom Fluss entfernt. Zunächst kurzes Zögern, aber ohne Aufforderung durchquerte sie den Fluss und brachte das Dummy zurück. Bei dieser Übung merkte ich sofort, dass Iv deutlich kleiner als die anderen Hunde war, den sie hatte deutlich mehr mit der Strömung zu kämpfen.
Dann wurden für alle Hunde nochmal eine Markierung über einen Ausleger des Flusses geworfen und Halbblinds an die Stelle gelegt, wo sie vorher waren. Zuerst sollte das Halbblind geholt werden und dann die Markierung. Endlich konnten wir wieder mit den anderen mithalten. Iv machte das ganz ganz toll. Ich schickte sie von weiter hinten und pushte sie am Fluss mit einem Go. Iv zögerte nicht lange und sprang in den Fluss, pickte und kam zurückgeschwommen. Danach schickte ich sie über den Ausleger um die Markierung zu holen. Iv sprang einfach über das Bächlein und zeigt allen wie toll sie markieren konnte.
Ich war begeistert und nun war aber wirklich Schluss! dachte ich zu mindestens. Man soll ja immer mit einem Erfolg aufhören. Michael wollte mit uns nämlich noch unbedingt einen Walk up laufen. Also gut. Wenigstens waren hier auch zwei Landmarkierungen dabei.
LETZTE Aufgabe:
Walk up auf einer Erhöhung. Es wurde eine Landmarkierung bergaufwärts auf einer weiteren Erhöhung geworfen. Der Aufkommpunkt war nicht sichtbar. Und Michael schmiss eine Markierung über noch eine weiteren neuen Flussein- und -ausstieg. Anschließend folgte geradeaus noch ein Walk up und eine weitere Land- und Wassermarkierung an neue Stellen.
Iv durfte zunächst immer die Wassermarkierung holen. Also Landmarkierung merken und auf Wassermarkierung schicken. "Apport" Iv sauste los, stockte kurz und schaute nach einem besseren Einstieg. Dadurch, dass aber Gebüsch zwischen uns war, konnte sie mich nicht fragen und entscheid, dann einfach ins Wasser zu gleiten, holte die Markierung und schwamm zurück. SUPER! Die Landmarkierung schickte ich zwar mit voran, aber Iv wusste ganz genau wo sie lag und brachte sie auf direktem Weg zurück! MEGA!
Jetzt können wir aufhören, oder?
Nein, Michael wollte diese Aufgabe noch komplett gelöst haben. Okay, er ist ja schließlich der Trainer. Also nochmal Walk up und beide Markierungen an zwei neuen Stellen und somit auch nochmal ein neuer Wassereinstieg. Iv stoppte zwar wieder kurz, aber ging auch diesmal wieder ins Wasser ohne "Go", ohne zu fragen und kam mit Dummy wieder zurück. Die Landmarkierung, war wieder so mega! Ein absolut gerades Lining! Ich bin ganz stolz auf mein Mädchen. Und den neuen Mantel konnten wir auch gleich testen =)
Mein Fazit
Das Positive vorweg: Iv war zu jeder Zeit steady und absolut ruhig. An Land hat sie ein mega geiles gerades Lining entwickelt. Aber es läuft nicht immer alles glatt. Es kamen einige Dummys abhanden und jeder hatte seine Baustellen. Bis auf Jack. Der ist einfach nur ein Streber! =))) Nein, auch er hatte ab und an seine Probleme mit der Strömung. Aber er ist einfach ein toller Hund. Ich hoffe ihn und seine Besitzerin Melanie bald mal wieder auf einem Workingtest zu sehen. Und obwohl Iv bisher nie Probleme mit Wasser gezeigt hat, haben wir dies einfach viel zu wenig geübt. ABER Übung macht den Meister und Hartnäckigkeit und Geduld zahlen sich aus =) Iv hat sich für mich überwunden und mir das Vertrauen geschenkt. Wir haben Karsamstag dann noch ein bisschen nachgearbeitet und es hat wirklich gut geklappt. Wir bleiben weiter am Ball! Oder am Dummy ;-)
