Tollingseminar bei Hoffmanns

An diesem Wochenende waren wir der ursprünglichen Arbeit der kleinen roten Fellnasen auf der Spur. Denn die Retrieverarbeit ist nur ein Teil wofür die Nova Scotia Duck Tolling Retriever tatsächlich gezüchtet worden sind. Deswegen wurde uns an diesem Wochenende vor allem die Lockarbeit näher gebracht. Spannend!

Da die Tollerwelt ja ziemlich klein ist, trafen wir natürlich alte Bekannte. Vor allem freute ich mich ein komplettes Wochenende mit Katharina, Jo und Ivalus Schwester Keyla zu verbringen. Nicole, die wir mit Bobby von Dortmund kannten, war auch mit dabei und wir redeten stundenlang. Zu meiner großen Überraschung meldete sich auch Elke und Stefan einige Tage vorher bei uns, dass sie an dem Seminar teilnehmen. Echt genial! Iv freut sich immer sehr ihre Züchter zu sehen. Und ich glaube die Beiden sind ganz froh, wie sich mein Schützling entwickelt hat. Daher darf ich sie auch jedes Mal wieder nach Hause mitnehmen! =)))

 

Voller Vorfreude starteten wir ins lange Wochenende! Freitagsabends trafen wir uns im Wilden Mann in Königstein und bekamen die ersten theoretischen Eindrücke von der Tollingarbeit. Am Meisten beeindruckt hat mich die Erfahrung die Doris und Thomas mit Tollern haben. 24 Jahre Tollerhaltung, Retrieverarbeit und 20 Jahre ihre eigene Tollerzucht! Wahnsinn! Das merkte man vor allem an den beiden Folgetagen in der Praxis.

 

Zuerst führte uns Thomas mit seiner Hündin vor was wir die Tage lernen. Danach wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt und durften alle Teilschritte selbst ausprobieren. Das war wirklich hervorragend! So wurde die Erwartungshaltung der Hunde minimiert und vor allem nicht bestätigt. Thomas und Doris gaben jede Menge Tipps total individuell und praxisnah. Sie wussten wirklich was sie tun und so wurden viele kleine Fehler im Training aufgedeckt und wir alle konnten jede Menge mitnehmen.

 

Hier mal einige Aufgaben von beiden Tagen zum Ausprobieren:

 

1. langsam Anschleichen ans Ufer und sich hinter die Blende setzten danach Hund am Wasser ruhig liegen lassen und geordnet wieder vom Wasser weggehen

 

2. Anschleichen ans Wasser, in Sichtweite vom Wasser stehen bleiben und sich eine Übersicht verschaffen, weiter zum Wasser gehen und wenn die rote Fellnase ruhig ist -> Tolling!

Danach folgt wieder eine Ruhephase am Ufer und das Weggehen von dem verlockendem Wasser

 

Tolling - ein kleiner Exkurs: ein freudiges Spiel, bei dem die Roten das Geworfene direkt apportieren dürfen. Dabei sollen die Hunde ausdauernd und freudig sein. Durch das orangene Fell, dass für Enten gut sichtbar ist. Durch das Rennen, Springen und Schwanzwedeln des Tollers ist aber der Hund nicht eindeutig identifizierbar und so werden neugierige Enten angelockt. Hierbei sollte die Wasserkante nicht berührt werden oder vom Hund gescannt werden, sonst sind die Enten weg!

Das heißt für Frauchen vor allem gut werfen!

 

3. Tolling am Wasser, danach folgt ein Schuss und ein Dummy fliegt auf das andere Ufer, weggehen vom Wasser - ein 2. Hund tollt - man kommt zurück und arbeitet das Memory auf der Insel

 

4. Nun wurde einiges zusammengesetzt: Anschleichen ans Wasser, 2x Tolling und 2x Ruhephase. 1 Schuss und 1 Dummy folgten, 10 Sek. darauf erfolgen 2 weitere Schüsse an einer anderen Uferkante im Wald, Hund wegdrehen vom Wasser und an der anderen Uferkante (mind. 20 m entfernt) gehen. Dort wurde der Hund dann zum Suchen ins Schilf geschickt und durfte selbstständig 5-6 Dummys arbeiten. Danach ging es zurück zum ersten Ufer und das Memory wurde gearbeitet. Eine sehr schöne Aufgabe!

 

5. ein langer Schleichweg durch den Wald, in Ufer Nähe stehenbleiben und sichten, ans Ufer schleichen, 2x Ruhen und 2x Tolling, danach erfolgte ein Schuss und ein Dummy wurde auf unsere Uferkante geworfen, wegdrehen vom Wasser, (Dummy wurde von Doris aufgehoben), im Wald angekommen legten wir gemeinsam zwei Halbblinds aus, diese durfen dann in gerader Line gearbeitet werden. Verleitung war hierbei vor allem das Dummy am Wasser und das Wasser selbst.

 

6. Das Memory vom Vortag durfte von der Insel gearbeitet werden

 

Mein Fazit: Iv könnte etwas mehr Spaß am Tolling haben und Frauchen auch! Wir mussten uns aber erst einmal in das ganze Einarbeiten und den Schlamm unter unseren Pfoten bzw. Knien vergessen =))) Außerdem muss ich wesentlich besser werfen und Iv richtig animieren. Fellspielis sind bei einer Tollerhündin dabei eindeutig von Vorteil. Wasserapports über Land hat Iv schnell verstanden und langsam Fuß war für uns keine Herausforderung, hat aber zur Steigerung der Aufmerksamkeit und Steadyness am Wasser beigetragen.

 

Ein wirklich gelungenes Wochenende! Vielen Dank an meine zwei Trainer! Vielen Dank an der Stelle auch an Heidi! Du hast das wirklich gut organisiert! Und danke Stefan für die tollen Bilder! Und noch ein kleiner Gruß an eine neue Bekanntschaft: Sophia, ich hoffe du ziehst bald in die Nähe und wir sehen uns öfters mit unseren Roten zum Training!